Frostfreie Tage im Februar/März sind ideal für den richtigen Schnitt.
Wer im Sommer große, gesunde und süße Früchte aus dem eigenen Garten genießen möchte, sollte schon jetzt an den richtigen Baumschnitt denken. – Eine Voraussetzung für gute Ernteerfolge.
Ideal dafür sind Februar und März, wenn die Tage etwas wärmer werden und die Bäume kurz vor dem Austrieb stehen. Dabei werden jene Äste entfernt, die zu dicht und zu steil sind, rät der Profi-Gartengestalter Marcel Kreitl: „Schneiden Sie an frostfreien Tage, an denen die Temperatur nicht unter plus 5 Grad absinkt. Das ist auch wichtig für die richtige Wundheilung.“
Tipps für den richtigen Schnitt
Der Schnitt sollte mit sauberen, scharfen (Stangen-)Scheren und Sägen erfolgen: „Hochwertige Schneidewerkzeuge zu verwenden zahlt sich in jedem Fall aus“, so der Tipp des Experten.
Zuerst werden die Triebe entfernt, die Anzeichen von Pilz und Viruserkrankungen zeigen, wie Obstbaum-Krebs, Zweig-Monilia (vertrocknete und dürre Triebe), Mehltau (matte und dünne Knospen) oder Gummifluss. Der Schnitt erfolgt dabei etwa 10 bis 20 cm unterhalb der Befallstelle. Soll ein Ast geschnitten werden, dann schneidet man am „Astring“, also genau dort, wo der Ast ansetzt.
Wichtig in der Nachbehandlung: auf den sorgfältigen Wundverschluss achten! Größere Schnittflächen, die nicht so rasch verheilen, sollten daher mit Wundverschlussmittel bestrichen werden. „Das unterstützt den natürlichen Heilungsprozess und schützt vor Austrocknung und Infektionen“, sagt Kreitl.
Mehr Ernte durch lichte Baumkrone
Auch die Krone braucht einen regelmäßigen Rückschnitt, so der Experte. Dabei sollte der Schnitt der Kronenleitäste immer auf gleicher Höhe erfolgen, Gartengestalter sprechen dabei von der „Saftwaage“. Der Mittel- oder Leittrieb kann bei einjährigen Hölzern gut und gerne um 1/3 gekürzt werden und liegt ca. 30 cm über den Kronenleittrieben. Der Haupttrieb wächst immer schneller und sollte daher im Frühjahr gebremst werden.
Auch die „Konkurrenztriebe“ sollten unbedingt entfernt werden, ebenso wie Triebe, die nach innen in die Baumkrone wachsen. Dieser Rückschnitt bringt dem Baum mehr Licht und daher auch mehr Frucht. Für junge Bäume zu empfehlen: ein „Erziehungsschnitt“, bei dem die Äste ca. 1 cm eingekürzt werden.
Worin der Gartengestalter-Profi einen gut geschnittenen Baum erkennt? „Daran, daran dass man einen Hut durch die Krone werfen kann“, sagt Kreitl abschließend, „so locker muss die Baumkrone geschnitten sein.“