Pelargonien und Eisbegonien haben sich dank ihrer Hitzeverträglichkeit auch in der Grabgestaltung bewährt. Tipps für schöne Sommergräber von Friedhofsgärtner Mario Marbler.
Ein gepflegtes und liebevoll gestaltetes Grab ist stets ein Zeichen der Wertschätzung dem Verstorbenen gegenüber. Gerade die Sommerbepflanzung auf Gräbern kann aber herausfordernd sein, vor allem, wenn manche Standorte intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. „Hier braucht es Pflanzen, die mit Hitze und kurzen Durststrecken gut zurechtkommen“, so der Berufsgruppensprecher der österreichischen Friedhofsgärtner, Mario Marbler.
Entscheidend ist dafür die richtige Wahl der Pflanzen je nach Standort des Grabes und die richtige Pflanzzeit, dann steht einem geringen Pflegeaufwand auch in den Sommermonaten nichts im Weg. Ein Tipp des Experten: „Achten Sie vor allem auf das jeweilige Kleinklima. So herrschen auf Friedhöfen mit einem dichten Baumbestand ganz andere Bedingungen als beispielsweise auf städtischen Friedhöfen mit geringer Begrünung.“
Grabgestaltung mit Stil
Grabbepflanzungen mit nur einer Art oder Sorte an Blumen und Pflanzen haben ihren Reiz: Sie wirken edel und bringen Ruhe in die Grabgestaltung. „Die tatsächliche Wahl an Pflanzenformen und -farben ist aber natürlich vom individuellen Geschmack abhängig. Auch eine farbenfrohe Bepflanzung hat ihre Vorteile und strahlt, vor allem vor dem Hintergrund der meist dunkel gehaltenen Grabsteine, eine freundliche Atmosphäre aus“, sagt Mario Marbler.
„Allerdings ist die Pflege eines Grabes mit nur einer Pflanzenart leichter als jene mit Mischbepflanzung“, so der Berufsgruppensprecher weiter. Wofür man sich auch entscheidet, das A und O für eine schöne Grabgestaltung ist die professionelle Beratung zur richtigen Bepflanzung, für die unsere regionalen Friedhofsgärtnerinnen und Friedhofsgärtner mit ihrem Fachwissen und ihrem Erfahrungsschatz gerne zur Verfügung stehen“.
Schöne Schmuckpflanzen
Einige Regionen im deutschsprachigen Raum setzen auf sogenannte „Teppichbeete“ bestehend aus Blattschmuckpflanzen wie dem Papageienblatt, das durch regelmäßigen Schnitt flach gehalten wird. Sehr schön sind auch Echeverien mit ihren dicken Blattrosetten als natürliche Grabumrandung. Ein schöner Blickfang sind zudem höher wachsende Strauchbegonien. „Allerdings darf der Pflegeaufwand dabei nicht unterschätzt werden: Dieser ist hier nämlich überaus hoch“, wie der Friedhofsgärtner zu bedenken gibt.
Hitzebeständige Pelargonie
Pelargonien sind die Kinder der Sonne, denn sie bevorzugen – bzw. brauchen sogar – warme, heiße Standorte und gelten somit als Paradebeispiel für hitzeresistente Grabpflanzen. „Dank ihrer dicken, saftigen Triebe können Pelargonien auch an Hitzetagen von ihrem eigenen Wasservorrat zehren“, erklärt der Experte.
Die heute zur Verfügung stehenden Sorten müssen zudem kaum noch geputzt werden und die Vielfalt an Farben, Formen und Arten kommt der individuellen Grabgestaltung außerdem zugute. „Sehr gut auf Gräber passen beispielsweise flachwachsende Pelargonien, sogenannte Bodendeckerpelargonien. Beliebt sind auch Knollenpelargonien mit ihrem typischen asymmetrischen Blattwuchs.“
Robuste Eisbegonien
Eine andere Pflanze, die überaus hitzeverträglich und deshalb für die sommerliche Grabbepflanzung hoch im Kurs steht: Eisbegonien. „Sie sind die Sommerblumen fürs Grab schlechthin, dank ihrer robusten und pflegeleichten Eigenschaften“, so Mario Marbler. Zudem sind die hübschen Sommerblüher in vielen Farben und Sorten erhältlich. Ein Tipp: Wenn Sie sich für eine Sorte mit dunklem Laub entscheiden, achten Sie besser darauf, diese nicht an einem ganz heißen Standort zu pflanzen.
„Für viele, die einen geliebten Menschen verloren haben, ist die Pflege des Grabes Teil ihrer Trauerarbeit. Wenden Sie sich für die richtige, an den jeweiligen Standort angepasste Auswahl der Blumen und Pflanzen an Ihre Friedhofsgärtnerin oder Ihren Friedhofsgärtner. Sie sind es, die Sie mit ihrem fachlichen und handwerklichen Können bestens beraten“, so der Rat des steirischen Friedhofsgärtners.