Eine hochkarätig besetzte Runde erörterte die Ausbildung und Lehre der Garten- und LandschaftsgestalterInnen in Österreich
Mit einem runden Tisch zum Thema „Zukunftsjobs in einer Branche voller Wachstum“ begann am 2. September 2021 die diesjährige Internationale Gartenbaumesse in Tulln auf der ORF NÖ-Bühne in der Halle 8. Im Fokus standen dabei die Ausbildung und die Zukunftsperspektiven der Garten- und LandschaftsgestalterInnen in Österreich.
Am Podium konnten Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, der Bundesinnungsmeister der Gärtner und Floristen, David Hertl und der Berufsgruppensprecher der österreichischen Gartengestalter, Wolfgang Meier, ebenso wie Katrin Völk, die Direktorin der HBLFA Gartenbau Schönbrunn und Österreichische Bundesgärten, Mario Steininger, der Direktor der Berufsschule für Gartenbau und Floristik in Kagran, Andreas Kovac, der Berufsschuldirektor der Gartenbauschule Langenlois sowie Ewald Kudler von der Berufsschule Linz 10 begrüßt werden. Moderiert wurde die Veranstaltung von Karl Ploberger.
Gartengestalter-Beruf: Mehr Zukunftsperspektiven gefordert
Die wichtigste Frage, die am runden Tisch diskutiert wurde: Wie kann der Beruf des Gartengestalters/der Gartengestalterin attraktiver gemacht werden, um damit Fachkräfte zu sichern, die in Zukunft dringend gebraucht werden? Denn die Nachfrage steigt zusehends und die grüne Branche befindet sich auf einem erfreulichen Wachstumskurs. – Tendenz steigend.
Wolfgang Sobotka betont: „Wir brauchen junge Menschen, die gut ausgebildet ein Herz für den gärtnerischen Beruf haben, die in Verbindung mit der Natur arbeiten und aktiv gestalten wollen. Ob mit oder ohne Matura – eine gärtnerische Lehre eröffnet eine breite Palette an Themen, denen sich Gärtner und Gärtnerinnen heute stellen: von Klimawandelanpassung in Gärten und Grünräumen bis hin zu vertikalem Grün in der Stadt.“
Einen bedeutsamen Schritt zur Aufwertung der Lehrausbildung sieht David Hertl darin, dass die Meisterprüfung mit dem Level 6 des Nationalen Qualifikationsrahmens und damit dem Bachelor gleichgestellt wurde. – „Ein großer Erfolg für unsere Branche und ein wichtiges und richtiges Signal, um auch in der Zukunft mehr Fachkräfte zu sichern.“
Klimaschutz als wichtigstes Zukunftsthema
Die VertreterInnen der heimischen Berufsschulen begrüßen die Einführung der dualen Akademie, wünschen sich aber zusätzliche Maßnahmen, um die Zahl der Lehrlinge zu erhöhen, etwa durch eine gemeinsame Kampagne zum Gartengestalter-Beruf oder individuelle Schwerpunktsetzungen der Schulen.
Unbedingt zu berücksichtigen wären in diesem Zusammenhang wichtige Zukunftsthemen wie der Klimaschutz und damit die Begrünung von Fassaden und Dächern. Eine umfassende Ausbildung auch in diesen Bereichen bietet nämlich ein ausgezeichnetes Rüstzeug für die Zukunft, so der O-Ton der ExpertInnen.
„Ich freue mich, dass der runde Tisch als Auftakt unseres Programms rund um die ORF NÖ-Bühne die zusätzliche Gelegenheit bot, mit den BesucherInnen in Dialog zu treten und ihnen unsere handwerklichen Berufe näherzubringen“, sagt Bundesinnungsmeister David Hertl abschließend.